Entscheiden in der Demokratie

Mühsame Entscheidungsprozesse sind vielen Bürgerinnen und Bürgern ein Dorn im Auge. Eine intakte Demokratie zeichnet sich aber gerade dadurch aus, möglichst viele Interessen zu berücksichtigen – auch wenn die damit verbundene Verfahren teilweise sehr langwierig sein können. Die Themenblätter wollen ein Verständnis dafür schaffen, dass demokratische Entscheidungsprozesse zwar aufwändig und zeitraubend, in pluralistischen Gesellschaften jedoch notwendig und sinnvoll sind. Sie werden nicht nur bei der Wahl getroffen: Auch durch gezieltes Engagement kann jede Bürgerin und jeder Bürger Einfluss auf die politische Gestaltung nehmen.

Respekt. Eine Frage der Ehre?

Reihe: Entscheidung im Unterricht.

Der Begriff „Respekt“ spielt in der Jugendsprache und im jugendlichen Alltag in unterschiedlichen Facetten eine große Rolle. Und obwohl Respekt gerade für Jugendliche ein wertvolles Gut darstellt, ist ein respektvoller Umgang untereinander und die gegenseitige Anerkennung im Alltag nicht immer angesagt. Respekt hat in der Sprache der Jugendlichen viele Bedeutungen, u. a. Achtung, Fairness, Anerkennung, Toleranz, Vorsicht und Prestige. Respektloses Verhalten dagegen kann mit den Begriffen Geringschätzung, Demütigung, Kränkung oder Misshandlung beschrieben werden. Respekt entfaltet seine Wirkung aber nicht nur im privaten Raum oder unter Freunden: Auch die Grundlagen einer funktionierenden Gesellschaft basieren auf reinem respektvollen Miteinander, auf Gleichheit und Gerechtigkeit.

Die neue Ausgabe „Respekt. Eine Frage der Ehre?“ der Reihe „Entscheidung im Unterricht“ der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb beleuchtet deshalb das Thema „Respekt“ und seine Bedeutung für jugendliche Lebenswelten und unsere Gesellschaft.

Der Bundestag- Ansichten und Fakten

Die Deutschen wüssten über ihr Parlament „recht wenig, und zum Ausgleich vermuten sie viel Falsches“, sagt der Dresdner Politikwissenschaftler Patzelt. Das Problem dabei: Aus den Bildungslücken über die ‚Funktionslogik‘ des Bundestages resultieren falsche Erwartungen an die Politik und – da diese nicht erfüllt werden – Kritik am parlamentarischen System insgesamt, schließlich Politik- und Systemverdrossenheit.

Diese Themenblätter regen zum Prüfen der Aussage Patzelts an: Sie vermitteln zum einen Grundkenntnisse, zum anderen geht es um Verständnis für die Funktionsweise und Funktionsabläufe im Deutschen Bundestag. Ergänzt wird das Material um eine Kopiervorlage zur aktuellen Bundestagswahl 2009.

Die Ausgabe der Themenblätter enthält einen Klassensatz von 31 doppelseitigen (identischen) Arbeitsblättern im Abreißblock. Hintergrundinformationen für Lehrkräfte bieten einen Überblick über das Thema und geben Hinweise für den Einsatz des Arbeitsblattes und der Kopiervorlagen im Unterricht.

Coming-out im Klassenzimmer

Reihe: Entscheidung im Unterricht.

Der 16-jährige Timo wird seit einiger Zeit von seinen Mitschülern gemobbt, weil er sich als schwul geoutet hat. Seitdem ist er täglichen Schimpftiraden ausgesetzt und auch Gewaltandrohungen bleiben nicht aus. Timo zieht sich immer mehr zurück, weil ihn die täglichen Angriffe seiner ehemaligen Freunde stark verletzen. Er überlegt die Schule ohne Abschluss zu verlassen.

Noah Sow möchte Timo helfen. In einem Gespräch mit seinen Klassenkameraden versucht sie, die Gründe für das Mobbing zu erfahren. Dabei stößt sie, besonders bei den Jungs, auf eine starke Ablehnung gegen über Homosexualität. Sie zeigen keinerlei Motivation, ihr Verhalten zu ändern.
Timo steht vor einer ausweglosen Situation. Wird er nun wirklich zum letzten Mittel greifen und die Schule abbrechen?

Das Arbeitsheft enthält eine CD-ROM

Versteckspiel- Lifestyle, Symbole& Codes von Neonazis und extrem Rechten

Das Wissen um Symbole, Codes und Lifestyles ist wichtige Voraussetzung für die Auseinandersetzung mit Neonazis und extrem Rechten. Die Broschüre trägt diejenigen Elemente zusammen, die in der rechten Bewegung- und insbesondere im Alltag rechter Jugendlicher- eine Rolle spielt.

Was tun gegen Rechtsextremismus?

Reihe: Entscheidung im Unterricht

Felix beobachtet mit Sorge, dass in seiner Stadt vermehrt rechtsextreme Schmierereien im Stadtbild auftauchen. Er ist der Meinung, dass man gegen Parteien und Gruppierungen, die offen mit rassistischen Parolen um Mitglieder werben, vorgehen muss. Dabei denkt er an Sitzblockaden bei Neonazi-Demos und -Aufmärschen. Die Moderatorin Nina Heinrichs möchte mit ihm der Frage nachgehen, wie sich Jugendliche gegen Rechtsextremismus engagieren können, ohne persönlich Schaden zu nehmen oder gar zum Opfer rechtsextremer Gewalt zu werden. Dazu besuchen sie ein Opfer von Rechtsextremismus, die Leiterin der Opferorganisation „Back Up“ sowie einen ehemaligen Neonazi und Aussteiger.

Das Arbeitsheft enthält eine CD-ROM.

Glaubwürdigkeit in Politik, Medien und Gesellschaft

10 Bausteine für die schulische und außerschulische politische Bildung

Glaubwürdigkeit hat viel mit Vertrauen zu tun – Vertrauen in Aussagen, in Handlungen, in Personen und in Institutionen, beispielsweise in eine unabhängige Justiz oder Presse. Die Verlässlichkeit von Aussagen, ob in Politik, Wirtschaft, etablierten Medien oder anderen wird zunehmend angezweifelt. Eine wesentliche Rolle als Verstärker dieser Zweifel übernehmen soziale Netzwerke. Heute ist jede und jeder zum Sender geworden, der etablierte Journalismus verliert dagegen stetig an Einfluss.
Auf Glaubwürdigkeit und Vertrauen, auch auf die Allgemeingültigkeit grundlegender und verbindlicher Wertvorstellungen, gründet sich allerdings das Zusammenleben in der menschlichen Gesellschaft. Wo verbreitet Misstrauen herrscht, ist ein konstruktives Miteinander kaum noch möglich. Wenn Misstrauen sogar absichtlich geschürt wird, um zu polarisieren, gefährdet dies unsere Demokratie. Öffentliche Debatten werden in vielen Fällen aggressiver, falsche Aussagen verbreiten sich schneller denn je. Den klugen Umgang mit Informationen muss man lernen, möglichst schon in der Schule.
Das breite Thema erforderte eine starke Beschränkung. Der Band beleuchtet Glaubwürdigkeit in drei gesellschaftlichen Feldern. Bei „Politik“ werden Wahlen und Wahlversprechen, Möglichkeiten der Bürgerbeteiligung sowie die „Energiewende“ näher untersucht. Die drei „Medien“-Bausteine behandeln Fake-News, Scripted-Reality-Formate im Fernsehen und das Phänomen der Influencer. Den Abschluss bilden die Bausteine zum „Sport“ mit den Aspekten Spielmanipulation, Doping und sportlichen Großveranstaltungen.
Über so kontrovers diskutierte Themen muss man mit überzeugenden Argumenten auf der Grundlage nachprüfbarer Informationen sprechen und auch streiten, um sich eine Meinung zu bilden. Dazu will dieser Band beitragen.

Die Broschüre enthält den Inhalt und zusätzliche Materialien auf einer DVD, im Heft eingeklebt.

Todesursache Flucht

Eine unvollständige Liste…

In den vergangenen 25 Jahren sind mehr als 35.500 Menschen auf der Flucht nach und in Europa um Leben gekommen. Dieses Buch will das Ausmaß dieser Tragödie sichtbar machen. Dokumentiert sind nur die belegten Fälle, die meisten Toten sind namenslos verzeichnet. Überlebende der Flucht haben den Herausgeber*innen einige Namen ihrer Toten genannt, andere sind recherchiert. Die Liste wurde ergänzt durch Porträts und Fotos der Menschen, die sie waren. Sie sollen dem Vergessen entrissen werden- denn hinter jeder Zahl steht ein Mensch. Die Sterben muss aufhören!

Demokratiegeschichte

Als Beitrag zur Demokratiestärkung…

In der Publikation „Demokratiegeschichte als Beitrag zur Demokratiestärkung“ finden Sie kurze Aufsätze verschiedener Autoren zum Thema Demokratiegeschichte sowie einen Angebotsüberblick über die Jubiläumsjahre 2018/19. Es handelt sich dabei um eine Publikation von Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V. und der Gedenkstätte Deutscher Widerstand.

Quelle: https://www.gegen-vergessen.de/unsere-angebote/demokratiegeschichte/ 03.07.2020

Berichte von Unterwegs II

„Rechte Gewalt, organisierter Neonazismus, Rechtspopulismus, Rassismus und Antisemitismus gehören auch zwischen Rhein und Weser zum Alltag.“

Diese Diagnose stellten die Mobilen Beratungsteams gegen Rechtsextremismus und für Demokratie aus NRW im Jahr 2012 der Einleitung des ersten Bandes der „Berichte von unterwegs“ voran. Wir müssen leider feststellen, dass dies auch fünf Jahre später, im Jahr 2017, noch gilt – wenn sich auch die gesellschaftlichen Bedingungen und Diskussionen sowie die Herausforderungen verändert haben.


Wir haben es heute mit einer sich zunehmend polarisierenden Gesellschaft zu tun, in der eine Minderheit, die sich für die schweigende Mehrheit hält, immer lauter wird. Die „Grenze des Sagbaren“, das hören wir vor Ort in den Beratungsgesprächen immer wieder, verschiebt sich zusehends. Viele Menschen stören sich daran und wollen etwas ändern. Sie fragen sich, wie sie „lauter werden“ können. Diese Menschen wollen wir unterstützen, hier sehen wir unseren Auftrag. Wir wollen – und daran hat sich nichts geändert – die Aktiven in NRW in der Auseinandersetzung mit Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus unterstützen und stärken und eine lebendige Zivilgesellschaft, die sich für eine menschenrechtsorientierte demokratische Kultur einsetzt, fördern.


Insofern möchte der vorliegende zweite Band der „Berichte von unterwegs“ keine Erfolgsbilanzen präsentieren; mit seinem Titel ist vielmehr eine grundsätzliche Beobachtung angedeutet: die Auseinandersetzungen um Demokratie, Teilhabe und ein humanes Gemeinwesen sind immer wieder aufs Neue zu führen. Ein Ende der Reise ist daher nicht absehbar…
Wie schon im ersten Teil unternehmen wir wieder „Streifzüge“ in die unterschiedlichen Phänomene, mit denen wir es in NRW zu tun haben. In 13 Artikeln, darunter einem längeren Essay von Professorin Beate Küpper von der Hochschule Niederrhein/Institut für Konflikt- und Gewaltforschung Bielefeld, beschreiben Gastautor_innen ihre Perspektiven unter anderem auf Antisemitismus, Rechtspopulismus, ethnisierte Konflikte, fundamentalistische Christ_innen oder Islamfeindlichkeit. Dazu stellen die fünf Mobilen Beratungsteams aus NRW in „Ausflügen“ ihre Arbeit vor und reflektieren ihre Rolle in unterschiedlichen Beratungskontexten.


Mit Beiträgen von:
Kemal Bozay, Sylvia Brennermann, Dominik Clemens, Merfin Demir, Robin Dullinge, dem Flüchtlingsnetzwerk Hiltrup, Philipp Hecht, Hatice Kahraman, Ismail Küpeli, Beate Küpper, NSU-Watch NRW, dem Paderborner Bündnis für Demokratie und Toleranz, Ali Sirin, Sonja Angelika Strube sowie den Mobilen Beratungsteams aus NRW.

Quelle: https://www.mobile-beratung-nrw.de/materialien/details/berichte-von-unterwegs-ii/ 03.07.2020