Schubladen im Kopf- Von Vorurteilen und Stereotypen

Ein gemeinsames Projekt der Stabsstelle Zuwanderung Südosteuropa, dem Büro OB (Zukunft der Gesellschaft) und der PfD Herne:

Fachveranstaltung
am 2. September 2021 im Kulturzentrum Herne
und im Livestream


Vorurteile und Stereotype beeinflussen unser alltägliches Denken und Handeln.
Auch mit Blick auf die gesellschaftliche Entwicklung sind sie von hoher Bedeutung.
Diese Aspekte sollen im Rahmen der Fachveranstaltung in den Fokus gerückt werden.
Neben der Frage nach Ursachen und Auswirkungen von Vorurteilen und Stereotypen
sollen Ansätze zur Überwindung von Diskriminierung und Rassismus, insbesondere
im kommunalen Kontext, erörtert werden.

Shalom und Salam -Die Auswirkungen des Nahostkonfliktes auf unser Miteinander

Das Bündnis Herne und die Partnerschaft für Demokratie Herne (PfD Herne) laden ein!

Am 30.06. streamen wir ab 19:00 Uhr live aus dem Stadtteilzentrum Pluto in Wanne-Eickel eine Podiumsdiskussion zu diesem Thema.

Als die Auseinandersetzungen in Nahost  in den vergangenen Wochen neuerlich aufflammten, hatte dies auch in Deutschland Folgen:

Auf Pro-Palästina-Kundgebungen brach sich – von Gelsenkirchen bis Berlin – Antisemitismus Bahn; hier lebende Jüdinnen und Juden wurden für das Handeln der israelischen Regierung verantwortlich gemacht, allein weil sie dem jüdischen Glauben angehören. Es gab Angriffe auf Synagogen, Israel-Flaggen wurden verbrannt und Rufe wie „Scheiß Juden“ wurden über die Nachrichten und die sozialen Medien in sämtliche Wohnzimmer der Republik gespült. Auch wenn viele Kundgebungsteilnehmende bestritten, antisemitisch zu sein, gilt aber doch: Wer nicht für einen Antisemiten gehalten werden möchte, sollte auch keine antisemitischen Aussagen verbreiten und sich besser über den Hintergrund bestimmter Phrasen und Sprechchöre informieren.

Einmal mehr wurde deutlich: Antisemitismus hat viele Gesichter und ist auch hierzulande mitnichten überwunden!

Auch die meisten hier lebenden Muslim:innen waren erschrocken über den Judenhass, viele erklärten ihre Solidarität mit den jüdischen Gemeinden. In der Folge sahen sich viele dieser Muslim:innen einer doppelten Front gegenüber: Ohne zu differenzieren wurden rassistische Pauschalisierungen laut, und das Problem des Antisemitismus wurde zum alleinigen Problem von Muslim:innen erklärt. Dabei wurde leichthin ignoriert, dass antisemitische Weltsichten in sämtlichen Teilen der Bevölkerung und der gesamten Bandbreite des politischen Spektrums verbreitet sind. Doch damit nicht genug: Solidarische Muslim:innen mussten sich Vorwürfe gefallen lassen, sich illoyal gegenüber der Sache der Palästinenser:innen zu verhalten. Vielen wurde deshalb Verrat vorgeworfen.

Viel Gesprächsstoff also für unser Podium!

Wir können und wollen mit unseren Möglichkeiten nicht „den Nahostkonflikt“ erklären und lösen. Aber wir wollen mit unseren Podiumsgästen überlegen, was wir gemeinsam tun können, damit diese multiplen Problemlagen nicht weiter die Integrationsarbeit und das friedliche Zusammenleben verschiedener Kulturen in unserer Stadt und im gesamten Land gefährden.“

Unsere Gäste an diesem Abend sind

Die Podiumsdiskussion ist hier abrufbar.

Projekt „T-Räume“ von Plan B Ruhr e.V.

Auch in diesem Jahr bietet Plan B Ruhr e.V. ein Projekt im Rahmen der Förderung der PfD Herne an. Das diesjährige Projekt richtet sich an Personen, die von Diskriminierung und Ausgrenzung betroffen sind. Die Teilnehmenden werden gemeinsam mit professionellen Akteur*innen aus den Bereichen Theater, Film und Social Media die eigenen Erfahrungen reflektieren und szenisch darstellen.

Strategieplan zur Demokratieförderung in Herne

Bereits im vergangenen Jahr wollten wir diesen Prozess beginnen, doch wie so vieles, musste auch dies angesichts der tiefgreifenden Veränderungen, bedingt durch die Pandemie, zunächst einmal zurückstehen. Doch im Jahr 2021 soll es nun endlich soweit sein!

Wir möchten verschiedene Akteur*innen, die in ihrem Handlungsfeld in Herne aktiv oder passiv die Themenbereiche von Demokratieförderung fokussieren, in einem gemeinsamen Arbeitskreis von zivilgesellschaftlichen Akteur*innen, Vereinen, Ordnungsbehörden und Vertreter*innen der Verwaltung zusammenbringen und gemeinsam einen Strategieplan erarbeiten. Wir haben hierfür im Vorfeld 6 Themenbereiche festgelegt, die u.a. auf dem Ergebnis einer Befragung im Fördergebiet basieren: Rassismus gegen Sinti*zze und Rom*nja, Antisemitismus, sexuelle und geschlechtliche Vielfalt, Demokratieförderung/-sicherung, antimuslimischer Rassismus und rechte Strömungen. Für diese Themenbereiche sollen sowohl die aktuelle Situation, die konkreten Bedarfe, sowie Handlungsstrategien und Ziele mit einer Positionsbestimmung entwickelt/erarbeitet werden. Für alle Bereiche haben wir Expert*innen gewinnen können, welche die Situation in Herne gut kennen und die Gruppen begleiten werden.

Im Vorfeld des Arbeitsprozesses wird die PfD Herne über ihre Social Media Kanäle verschiedene Videos veröffentlichen, die in den Prozess und die einzelnen Themen einführen werden. Die Expert*innen der Workshops berichten in kurzen Videos über die Situation in Herne und den bevorstehenden Workshop.

Vom 04.10. bis 12.10.2021 wird eine Workshopwoche mit täglich wechselndem Schwerpunktthema, jeweils von 9:00 bis 16:00 Uhr, stattfinden:

04.10.                                           sexuelle und geschlechtliche Vielfalt

05.10.                                        rechte Strömungen

06.10.                                           Demokratiesicherung/-förderung

08.10.                                           Rassismus gegen Sinti und Roma

11.10.             Antisemitismus                          

12.10. antimuslimischer Rassismus

Am 04.11.2021 soll in der Zeit von 10:00 bis ca. 15:00 Uhr (ebenfalls im Stadtteilzentrum Pluto) ein Abschlusstreffen stattfinden, in dessen Rahmen alle Gruppen ihre Ergebnisse vorstellen und die konkrete Umsetzung der erarbeiteten Ziele geplant wird.

Bis zum Beginn der gemeinsamen Arbeit können sich weitere Interessierte an die PfD Herne wenden. Die PfD behält sich jedoch vor, wenn ein Themengebiet bereits sehr stark vertreten ist und die maximale Teilnehmendenzahl fast erreicht ist, die Plätze an andere Personen zu vergeben.