Themenmonat antimuslimischer Rassismus-November 2022

Antimuslimischer Rassismus betrifft in Deutschland praktizierende Muslim:innen sowie Personen, die als solche verstanden/interpretiert werden. Vorurteile und Diskriminierung begegnen diesen Personen tagtäglich in unterschiedlichsten Kontexten. Das Spektrum der Diskriminierungserfahrungen reicht von Ungleichbehandlung, Benachteiligung und verstohlenen Blicken bis hin zu verbalen und physischen Übergriffen und manchmal auch Mordanschlägen. Die Auseinandersetzungen hierüber finden häufig ohne Muslim:innen selbst statt und enden zu häufig in Integrationsdebatten.

Im November 2022 werden die islamische Gemeinde Herne Röhlinghausen e.V. die Kampagne „Herne mit Respekt“ und die „Partnerschaft für Demokratie“ in Herne vier Veranstaltungen durchführen, in denen das Thema antimuslimischer Rassismus und dessen unterschiedliche Facetten beleuchtet wird.

Kinofilm: „Rabiye Kurnaz gegen Georg W. Bush“

-Murat ist weg. Inhaftiert im US-Gefangenenlager Guantanamo. Rabiye Kurnaz, Bremer Hausfrau und liebende Mutter, versteht die Welt nicht mehr. Geht zur Polizei, informiert Behörden und verzweifelt fast an ihrer Ohnmacht. Bis sie Bernhard Docke findet. Der zurückhaltende, besonnene Menschenrechtsanwalt und die temperamentvolle, türkische Mutter – sie kämpfen nun Seite an Seite für die Freilassung von Murat. Papier ist geduldig, Rabiye ist es nicht. Eigentlich möchte sie nur zurück zur Familie in ihr Reihenhaus und wird doch immer wieder in die Weltgeschichte katapultiert. Sie zieht mit Bernhard bis vor den Supreme Court nach Washington, um gegen George W. Bush zu klagen. Bernhard gibt dabei auf sie acht. Und Rabiye bringt ihn zum Lachen. Mit Herz und Seele. Mit letzter Kraft. Und am Ende geschieht, was niemand mehr für möglich hält.-

Im November wird der Film in der Filmwelt Herne zu sehen sein. Im Anschluss an die Filmvorführung findet ein Podiumsgespräch zwischen Herrn Bernhard Docke, Anwalt von Rabiye Kurnaz, und Tuncay Nazik, Leiter der islamischen Gemeinde Herne Röhlinghausen e.V. statt.

10.11.2022

17:00 bis 20:00 Uhr

Filmwelt Herne

Am 11.11.2022 wird es eine Theateraufführung geben, welche die Geschehnisse um einen rassistisch motivierten Mord nacherzählt. Im Anschluss an diese Aufführung wird es eine Podiumsdiskussion mit zwei Angehörigen der NSU-Morde und dem Anschlag von Hanau, sowie den beiden Darstellerinnen geben. Das Gespräch wird Tuncay Nazik moderieren.

11.11.2022

18:00 bis 20:00 Uhr

Volkshaus Röhlinghausen

Am 18.11.2022 findet ein Vortragsabend mit Frau Dr. Yasemin El-Menouar und anschließendem Publikumsgespräch statt.

Dr. El-Menouar ist studierte Soziologie und Islamwissenschaften (Magister) in Köln, wo sie zudem zum Dr. rer. pol. promovierte. Sie war von 2005 bis 2012 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Sozialwissenschaften der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Von 2012 bis 2014 leitete sie im Bundesamt für Migration und Flüchtlinge Forschungsprojekte im Auftrag der Deutschen Islam Konferenz. Seit 2014 ist sie Leiterin des Religionsmonitor-Projekts der Bertelsmann Stiftung. Der Religionsmonitor untersucht die Rolle der Religion und der zunehmenden religiösen Vielfalt in europäischen Gesellschaften. Von 2018 bis 2020 forschte sie zudem als Associate Fellow der Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP) zur Rolle von Religionsgemeinschaften in der Außenpolitik. Sie ist Mitglied des Unabhängigen Expertenkreises Muslimfeindlichkeit (UEM) und Mitglied des wissenschaftlichen Beirats des Islamkolleg e.V. (IKD) in Osnabrück.

18.11.2022 entfällt, wird nachgeholt

18:00 bis 20:00 Uhr

Volkshaus Röhlinghausen

Die Veranstaltungsreihe endet mit einer Fortbildung, die durch Herrn Prof. Dr. Karim Fereidooni zu dem Thema „Alltagsrassismus: Warum ist es so schwierig, über Rassismus(-erfahrungen) zu sprechen?“ stattfinden wird.

In diesem Workshop werden grundlegende Kenntnisse in Bezug auf die Entstehung und Weiterverbreitung von Alltagsrassismus in der Gesellschaft vermittelt. Im Fokus stehen die allgemeinen rassistisch-hegemonialen Normen der bundesdeutschen Gesellschaft. Außerdem werden gesellschaftliche Distanzierungsmuster und individuelle Abwehrstrategien bezüglich des Alltagsrassismus fokussiert, sowie gesellschaftliche Machverhältnisse untersucht. Die Teilnehmer*innen werden sich mit unterschiedlichen Formen des Alltagsrassismus auseinandersetzen sowie Strategien kennenlernen und entwickeln, die dazu angelegt sind, sich langfristig in Bezug auf Alltagsrassismus zu sensibilisieren. Erwartet wird eine aktive Teilnahme, die sich in der Bereitschaft der Teilnehmer*innen ausdrückt, sich auf das vermittelte Wissen einzulassen und darüber miteinander in Diskussion zu treten.-

Prof. Dr. Karim Fereidooni ist Juniorprofessor für Didaktik der sozialwissenschaftlichen Bildung an der Ruhr-Universität Bochum. Seine Arbeitsschwerpunkte sind: Rassismuskritik in pädagogischen Institutionen, Schulforschung und Politische Bildung in der Migrationsgesellschaft und Diversitätssensible Lehrer*innenbildung. Weitere Informationen auf  http://www.sowi.rub.de/sowifd/ und http://www.karimfereidooni.de/
Darüber hinaus hat Prof. Dr. Karim Fereidooni die Bundesregierung (Kabinett Merkel IV) in dem Kabinettsausschuss der Bundesregierung zur Bekämpfung von Rechtsextremismus und Rassismus beraten. Herr Prof. Dr. Karim Fereidooni berät das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat im Unabhängigen Expert*innenkreis Muslimfeindlichkeit, sowie das Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen des Nationalen Aktionsplans Integration zum Thema Integration durch Bildung. Auf Einladung von Bundeskanzlerin Merkel hat Professor Fereidooni den 13. Integrationsgipfel der Bundesregierung am 09.03.2021 mit
einer Keynote zum Themenfeld „Diversität gestalten, Teilhabe und Partizipation fördern: Erfolgsfaktoren für Zusammenwachsen und Zusammenhalt“ eröffnet.

28.11.2022

10:00 bis 17:00 Uhr

Stadtteilzentrum Pluto