„Shoah“
„Ein Film gegen das Vergessen: Claude Lanzmanns SHOAH aus dem Jahr 1985 gilt als zentrales filmisches Werk über die systematische Vernichtung der europäischen Juden durch die Nationalsozialisten. Mit einer Produktionsdauer von elf Jahren und einer Laufzeit von neuneinhalb Stunden gehört der Film zu den umfangreichsten Arbeiten der Dokumentarfilmgeschichte. Lanzmann und seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter filmten an historischen Orten des Holocaust in Ostmitteleuropa und sprachen mit einigen der wenigen jüdischen Überlebenden, die unmittelbare Zeugen des nationalsozialistischen Massenmords in den Vernichtungslagern wurden. Diese Interviews sowie die Aussagen weiterer Opfer bilden die Grundlage des Films, das „Unnennbare zu benennen“ (Lanzmann) und so beharrlich wie detailliert an die planmäßige Ermordung des jüdischen Volkes zu erinnern. Darüber hinaus kommen Sachverständige, nichtjüdische Polen aus der Umgebung der Tötungsorte sowie ehemalige NS-Funktionäre und SS-Angehörige zu Wort. Sie berichten vor allem von den Ereignissen in Treblinka, Chelmno, Auschwitz und Warschau. Zeitgenössische Aufnahmen dieser Orte verknüpft SHOAH in einer ruhigen Montage mit den Interview-Sequenzen und anti-dramatisch inszenierten Reenactments. Aus ethischen Gründen verzichtete Lanzmann hingegen auf Archivbilder aus den Konzentrationslagern sowie auf einen Voice-Over Kommentar und Filmmusik, die das Gesagte stärker einordnen würden. Die DVD bietet als Zusatzmaterial zum Film einen Videomitschnitt des Vortrags „Der Weg in den Holocaust“ von Raul Hilberg, Historiker und wissenschaftlicher Berater für SHOAH, sowie Informationsblätter für den Unterricht.“ (Quelle: bpb)