Workshop „Verschwörungsideologien – Funktionsweisen, Argumentationshilfen und Stärkung der eigenen Haltung“

Bereits in der Mitte-Studie 2018/19 glaubte fast die Hälfte der Befragten an einen großen Einfluss geheimer Organisationen auf politische Entscheidungen. Ein Drittel der Befragten sah Politiker*innen und andere Führungspersonen als bloße Marionetten, gesteuert von im Hintergrund wirkenden Eliten. Eine von Anfang Oktober 2019 bis Februar 2020 von Ifratest dimap im Auftrag der Konrad-Adenauer-Stiftung durchgeführte Studie zeigt, dass knapp ein Drittel aller Befragten die These vertritt oder zumindest für wahrscheinlich richtig hält, geheime Mächte steuerten die Welt. Verschwörungsideologische Einstellungen waren demnach auch vor der aktuellen Krise weit verbreitet, sie gelangen zurzeit aber verstärkt in den Blick der Öffentlichkeit, weil sie einerseits mit der Krise ihr ohnehin latent vorhandenes Mobilisierungspotential verwirklichen und andererseits gesellschaftliche Krisenzeiten die Motivation verstärken, an eine Verschwörungserzählung zu glauben.

Die aktuelle Welle manifester Äußerungen von Verschwörungsglauben macht somit ein gesellschaftliches Problemfeld deutlich, das nicht einfach mit der Pandemie wieder verschwindet. Sie stellt allerdings viele Praktiker*innen vor handgreifliche Probleme, weil in der Ausbildung und vielen Institutionen ein angemessenes Verständnis von Verschwörungsideologien – und im Übrigen auch dem eng damit verbundenen Themenfeld antisemitischer Ideologie – fehlt.

Für die Woche vom 02.11. bis 05.11.2020 planten wir als PfD Herne eine Workshopwoche zum Thema Verschwörungsideologien zu veranstalten. Als Referenten konnten wir Christop Hövel vom Modelprojekt „#kopfeinschalten – Kritisch gegen Verschwörungsdenken“, im Rahmen des Bundeprogramms „Demokratie leben!“ gewinnen. Doch im Jahr 2020 mussten wir alle lernen, dass Pläne nicht immer so verwirklicht werden können, wie es geplant und gewünscht ist. Als Ersatz für die Workshopwoche konnten wir am 04.11.2020 für alle Interessierten eine Onlinefortbildung anbieten. Ziel des Workshop war es allen, die aktuell mit den unterschiedlichen Auswirkungen von Verschwörungsideologien u.a. in der Bildungsarbeit konfrontiert sind oder sich präventiv hierauf vorbereiten wollen, ein ausreichendes Problembewusstsein zu vermitteln und Argumente sowie Handlungsoptionen an die Hand zu geben.

Über das Workshopangebot hinaus, produzierte die PfD Herne mit Christoph Hövel eine Video, dass grundlegend in die Thematik einführen soll. Das Video finden sie hier.