Die ungleiche Welt

1760000000000 US-Dollar. In Worten: einskommasiebensechs Billionen. Auf diese Summe schätzte Oxfam kürzlich das Vermögen der 62 wohlhabendsten Menschen der Welt. Ein paar Dutzend Milliardäre verfügen über so viel Geld wie die ärmere Hälfte der Weltbevölkerung – oder wie 3600000000 Menschen.

Von Barack Obama bis zu Thomas Piketty, die führenden Köpfe unserer Zeit sind sich einig: Ungleichheit ist eines der drängendsten Probleme der Gegenwart. Anhand neuer, haushaltsbasierter Daten zu Einkommen und Vermögen untersucht Branko Milanović die Ursachen und Folgen differenzierter als alle anderen Forscher vor ihm. Er zeigt, dass zwar der Abstand zwischen armen und reichen Staaten geringer geworden ist, das Gefälle innerhalb einzelner Nationen jedoch dramatisch zugenommen hat.

Armut und Perspektivlosigkeit sind treibende Kräfte für internationale Migrationsbewegungen. Noch immer ist das Geburtsland eines Kindes der entscheidende Faktor für die Höhe seines zukünftigen Einkommens. Milanović analysiert den Zusammenhang zwischen Ungleichheit und Migration – und plädiert für ein radikal liberales Einwanderungsrecht. Ein aktuelles, ein engagiertes Buch, das die Art und Weise, wie wir über unsere ungleiche Welt denken, verändern wird.

Sechzig mal Deutschland Die Jahresschau

1949 bis 2008

Die wichtigsten Ereignisse und die spezifische Atmosphäre eines Jahres in einer Viertelstunde verständlich zu machen- mit diesem Anspruch widmet sich „60 mal Deutschland“ den sechzig Jahres nach der doppelten Staatsgründung 1949.

Um die Geschichte der „alten“ Bundesrepublik, der DDR und des vereinten Deutschlands, um Alltagsszenen und kulturelle Einschnitte in Bild und Ton wiederzugeben, wurden Filmausschnitte aus den Archiven der ARD-Sender, des Deutschen Rundfunkarchivs, der Wochenschau, des DEFA-Augenzeigen und des Deutschen Fernsehfunks zusammengestellt, ergänzt um neu aufgenommene Interviews mit Zeitzeugen.

Die Zusammenschau unzähliger Einzelereignisse lässt auch langfristige Entwicklungen auf politischem, gesellschaftlichem, wirtschaftlichem und kulturellem Feld sichtbar werden. Drüber hinaus vermittelt die Collage aus zeitgenössischen Fernsehberichten ein Stück deutsch-deutscher Mediengeschichte.

Die Brücke

In den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs erhalten sieben Jungen aus einer deutschen Kleinstadt – alle circa 16 Jahre alt – ihren Einberufungsbescheid. Auf Bitten ihres Lehrers weist der zuständige Hauptmann den Jungen eine Stellung als Wachtrupp an der militärisch unbedeutenden städtischen Brücke zu. Wenig später sind die sieben Freunde dort auf sich alleine gestellt. Geleitet von jenen Tugenden, die ihnen von klein auf eingeimpft wurden – Pflichterfüllung und Gehorsam – nehmen sie den Kampf gegen den übermächtigen, mit Panzern anrückenden Feind auf. Nach einer grausamen Schlacht überlebt von der Gruppe nur ein Einziger. Er wird am Ende mit der verstörenden Erkenntnis konfrontiert, dass der Tod seiner Kameraden umsonst war: Die Brücke sollte ohnehin gesprengt werden.

Bernhard Wickis preisgekröntes Spielfilmdebüt Die Brücke zählt zu den berührendsten Antikriegsfilmen der Filmgeschichte. Entstanden kurz nach der Wiedereinführung der bundesdeutschen Wehrpflicht (1957) reflektiert der Film diesbezüglich auch die gesellschaftliche Debatte seiner Zeit und unterscheidet sich damit wesentlich vom damals populären Unterhaltungskino. Die audiovisuelle Ästhetik ist in Ausstattung, Farbgestaltung und Musikeinsatz stark reduziert: Gedreht wurde in der oberpfälzischen Stadt Cham in kargen Schwarz-Weiß-Bildern mit weitgehend unerfahrenen Jungdarstellern. Selbst der Vorspann ist minimalistisch und unterstützt damit den fast dokumentarischen Charakter der Ereignisse im Film.

Basierend auf dem gleichnamigen autobiografischen Roman von Manfred Gregor, verdeutlicht Die Brücke den Irrsinn des Krieges über das konkrete historische Ereignis hinaus, thematisiert aber auch die gefährliche ideologische Verblendung junger Menschen durch den Nationalsozialismus. Erzählt wird die sinnbildhafte Geschichte einer getäuschten Generation, die am Ende des Hitler-Regimes plötzlich vor den Trümmern ihrer vermeintlich sicheren Glaubenssätze steht. Aus diesem Grund eignet sich der Film vor allem im Geschichts- und Politikunterricht zur Diskussion und Wirkungsanalyse der NS-Ideologie, während er im Ethikunterricht Anstöße zur kritischen Reflexion über gesellschaftlich vorgegebene Normen und Werte bieten kann. Im Fach Deutsch ist zudem ein intermedialer Vergleich mit der Romanvorlage denkbar. Inhaltliche Bezüge lassen sich auch zu Konrad Wolfs Kriegsdrama „Ich war neunzehn“ herstellen, das ebenfalls Teil des bpb-Filmkanons ist.

Fernsehen macht Geschichte.

Die Jahresschau 60xDeutschland im Unterricht

Die ARD-Jahresschau 60x Deutschland zeigt sechzig Jahre deutsch-deutsche Geschichte im Schnelldruchlauf. Die Lernsoftware auf dieser DVD nimmt die Machart der Fernsehserie genauer unter die Lupe-fächerübergreifend, thematisch vielfältig, Medienkompetenz fördernd. Die Schlüsseljahre 1961 und 1989 werden genauer beleuchtet. Auf einer interaktiven Benutzeroberfläche können historische und filmanalytische Aufgaben gelöst werden. Mit vielen zusätzlichen Quellen, Methodentipps und Literaturhinweisen.

Prävention. Wie die Demokratie gerettet werden soll

Woher kommt Angst, Hass und Extremismus? Und was können wir dagegen tun?

Ein Filmeam ist quer durch Deutschland gefahren, um diesen Fragen auf den Grund zu gehen.

In verschiedenen Städten wurden Menschen befragt, die sich mit der Thematik auseinandersetzen und konkret etwas tun. Und es wurden Menschen auf der Straße befragt.

Der Film beleuchtet die Bedeutung von Präventionsarbeit und verdeutlicht, warum die Stärkung der Demokratie und der Einsatz gegen Hass und Extremismus nicht nur Aufgaben des Staates, sonder gesamtgesellschaftliche Aufgaben sind.

Grundrechte- Meine Freiheit, deine Freiheit

„Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, soweit er nicht die Rechte anderer verletzt und nicht gegen die verfassungsmäßige Ordnung (…) verstößt.“ Das garantiert uns Artikel 2 Absatz 1 unseres Grundgesetzes. Was so selbstverständlich klingt, sorgt – nicht zuletzt im schulischen Alltag – immer wieder für Konflikte. Die Schule ist ein zentraler Ort, wo soziales Verhalten erlernt und der Balanceakt zwischen „meiner Freiheit – deiner Freiheit“ erprobt wird.

An dieser Lebenswirklichkeit knüpfen die Themenblätter an: In vier gezeichnete soziale Handlungsräume mit jeweils anderen Regeln und Gesetzen (Kinderzimmer, Schulhof, öffentlicher Verkehrsraum) können Figuren und Gegenstände eines Ausschneidebogens eingefügt werden, die dort spielerisch agieren. In nachgebildeten Alltagsszenen werden die unterschiedlichen Rechte und Interessen der Handelnden deutlich, aber auch die Beschränkungen, die ihrer Freiheit durch die Achtung von Ordnungsregeln und den Freiheitsrechten der jeweils anderen gesetzt sind.

Die nonverbal gestalteten Arbeitsblätter können in allen Klassenstufen der Grundschule sowie in Förderschulen und Klassen mit hohem Ausländeranteil eingesetzt werden. Jedes Heft enthält einen Lehrerkommentar und 15 doppelseitige Arbeitsblätter.

Entscheiden in der Demokratie

Mühsame Entscheidungsprozesse sind vielen Bürgerinnen und Bürgern ein Dorn im Auge. Eine intakte Demokratie zeichnet sich aber gerade dadurch aus, möglichst viele Interessen zu berücksichtigen – auch wenn die damit verbundene Verfahren teilweise sehr langwierig sein können. Die Themenblätter wollen ein Verständnis dafür schaffen, dass demokratische Entscheidungsprozesse zwar aufwändig und zeitraubend, in pluralistischen Gesellschaften jedoch notwendig und sinnvoll sind. Sie werden nicht nur bei der Wahl getroffen: Auch durch gezieltes Engagement kann jede Bürgerin und jeder Bürger Einfluss auf die politische Gestaltung nehmen.

Respekt. Eine Frage der Ehre?

Reihe: Entscheidung im Unterricht.

Der Begriff „Respekt“ spielt in der Jugendsprache und im jugendlichen Alltag in unterschiedlichen Facetten eine große Rolle. Und obwohl Respekt gerade für Jugendliche ein wertvolles Gut darstellt, ist ein respektvoller Umgang untereinander und die gegenseitige Anerkennung im Alltag nicht immer angesagt. Respekt hat in der Sprache der Jugendlichen viele Bedeutungen, u. a. Achtung, Fairness, Anerkennung, Toleranz, Vorsicht und Prestige. Respektloses Verhalten dagegen kann mit den Begriffen Geringschätzung, Demütigung, Kränkung oder Misshandlung beschrieben werden. Respekt entfaltet seine Wirkung aber nicht nur im privaten Raum oder unter Freunden: Auch die Grundlagen einer funktionierenden Gesellschaft basieren auf reinem respektvollen Miteinander, auf Gleichheit und Gerechtigkeit.

Die neue Ausgabe „Respekt. Eine Frage der Ehre?“ der Reihe „Entscheidung im Unterricht“ der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb beleuchtet deshalb das Thema „Respekt“ und seine Bedeutung für jugendliche Lebenswelten und unsere Gesellschaft.

Der Bundestag- Ansichten und Fakten

Die Deutschen wüssten über ihr Parlament „recht wenig, und zum Ausgleich vermuten sie viel Falsches“, sagt der Dresdner Politikwissenschaftler Patzelt. Das Problem dabei: Aus den Bildungslücken über die ‚Funktionslogik‘ des Bundestages resultieren falsche Erwartungen an die Politik und – da diese nicht erfüllt werden – Kritik am parlamentarischen System insgesamt, schließlich Politik- und Systemverdrossenheit.

Diese Themenblätter regen zum Prüfen der Aussage Patzelts an: Sie vermitteln zum einen Grundkenntnisse, zum anderen geht es um Verständnis für die Funktionsweise und Funktionsabläufe im Deutschen Bundestag. Ergänzt wird das Material um eine Kopiervorlage zur aktuellen Bundestagswahl 2009.

Die Ausgabe der Themenblätter enthält einen Klassensatz von 31 doppelseitigen (identischen) Arbeitsblättern im Abreißblock. Hintergrundinformationen für Lehrkräfte bieten einen Überblick über das Thema und geben Hinweise für den Einsatz des Arbeitsblattes und der Kopiervorlagen im Unterricht.

Coming-out im Klassenzimmer

Reihe: Entscheidung im Unterricht.

Der 16-jährige Timo wird seit einiger Zeit von seinen Mitschülern gemobbt, weil er sich als schwul geoutet hat. Seitdem ist er täglichen Schimpftiraden ausgesetzt und auch Gewaltandrohungen bleiben nicht aus. Timo zieht sich immer mehr zurück, weil ihn die täglichen Angriffe seiner ehemaligen Freunde stark verletzen. Er überlegt die Schule ohne Abschluss zu verlassen.

Noah Sow möchte Timo helfen. In einem Gespräch mit seinen Klassenkameraden versucht sie, die Gründe für das Mobbing zu erfahren. Dabei stößt sie, besonders bei den Jungs, auf eine starke Ablehnung gegen über Homosexualität. Sie zeigen keinerlei Motivation, ihr Verhalten zu ändern.
Timo steht vor einer ausweglosen Situation. Wird er nun wirklich zum letzten Mittel greifen und die Schule abbrechen?

Das Arbeitsheft enthält eine CD-ROM